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Die Hufpflege beim Barhufpferd
Wer sein Pferd mit Hufschuhen reitet, wird bei jedem An- und Abziehen der Schuhe mit dem Pferdehuf konfrontiert. Ob sich nun Strahlhorn ablöst oder der Tragerand ausbricht – plötzlich ist die Hufpflege nicht mehr allein Sache von Hufschmied oder Hufpfleger. Doch was darf und soll man als Pferdebesitzer am Huf alles machen?
Wer sein Pferd barhuf laufen lässt, legt sich am besten eine Huffeile und ein Hufmesser zu. Damit kann er kleine Korrekturen selbst vornehmen und muss wegen eines ausgebrochenen Tragerandes nicht extra den Huffachmann bemühen. Grössere Arbeiten am Huf oder gar Stellungskorrekturen sollte man stets dem Fachmann überlassen. Es gibt aber einige Kleinigkeiten, die jeder Pferdebesitzer selber ausführen kann. Am besten lassen Sie sich das beim nächsten Hufpflegetermin mit Ihrem Hufschmied oder Hufpfleger zeigen.
Kanten brechen
Um ein Ausbrechen des Tragrandes zu verhindern, sollten die Kanten regelmässig mit einer Huffeile berundet werden. Besonders bei Pferden mit weiten Hufen muss man häufiger zur Raspel greifen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Aussenwand der Hufes nur im unteren Bereich (ca. 5 bis 10 mm) und möglichst steil beraspelt wird. Die Wand darf danach aber nicht allzu dünn werden; sie muss auch noch stabil genug sein, um ihre tragende Funktion zu behalten.
Lose Hornteile wegschneiden
Da sich Hufhorn regelmässig erneuert, gibt es immer wieder lose Hornteile, die man mit einem scharfen Hufmesser oder mit einer Hufraspel entfernen kann. Das gilt auch für die seitlichen Strahlschenkel, welche die Strahlfurchen überwachsen. Das Wegschneiden solcher losen Teile ist deshalb wichtig, weil sich darunter gerne Schmutz ansammelt. In der Folge tummeln sich Bakterien, die ohne Sauerstoff leben können, und es kommt schnell zu Fäulnisprozessen.
Zehenrichtung anfeilen
Je besser ein Pferd abfussen kann, desto besser ist dies für seine Sehnen und Gelenke. Je länger die Zehe, desto schlechter kann ein Pferd abfussen. Durch regelmässige Hufpflegetermine kann man dies verhindern. Wie beim Beschlagen, kann man dem Pferd auch bei der Barhufbearbeitung eine "Zehenrichtung" anfeilen, um ihm das Abfussen zu erleichtern. Mit der Zeit läuft es sich zwar auch selber eine Zehenrichtung an – dies meistens nicht mittig am Huf, sondern etwas lateral (seitlich) von der Hufspitze. Die Zehenrichtung sollte so ähnlich aussehen wie die Spitze eines Turnschuhs. In der Regel beträgt der Radius der natürlichen Zehenrichtung zwischen 15 und 20 Grad.
Regelmässige Hufpflege ist ein Muss
Vor allem wer ein Pferd hat, dass mit Hufschuhen geritten wird, die sehr individuell an die Hufe angepasst wurden, muss dafür sorgen, dass der Huf seine Form behält. Sonst kann es vorkommen, dass die gut angepassten Schuhe schon bald nicht mehr richtig sitzen und sich nur noch schlecht an- und ausziehen lassen. Ist der Schuh zu eng, kann es auch zu Druckstellen kommen. Abgesehen von regelmässigen kleineren Korrekturen sollte man die Hufe von Barhufpferden mit normalem Hornwachstum etwa alle 6 bis 8 Wochen von einem Fachmann bearbeiten lassen.
Es hat sich bewährt einen Kurs zu besuchen in dem man das Praktische 1 mal 1 der Barhufbearbeitung lernen kann.